Im Jahre 1998 entschied sich Frau Masumi Schmidt-Muraki, in Karlsbad eine Kuriosität vom europäischen Format-nämlich einen japanischen Steingarten zu schaffen. Der Entwurf wurde vom wirklichen Meister in seinem Fach – Herrn Kanji Nomura, ausgearbeitet.
Der Zen-Garten, der zur Meditation bestimmt ist, drück das Element des Wasser zu benutzen. Es ist nicht nötig, hier zu beten, man muss nur still sein und Energie wahrnehmen. Der ringförmige Garten mit einem inneren Bogen symbolisiert das Prinzip Yang und Yin, d.h. die Vereinigung des positiven und des negativen Elements in ein harmonisches Ganzes.
Es ist bemerkenswert, dass der Garten am Ende der so genannten Quellenlinie angelegt wurde, die durch Karlsbad verläuft und auf deren Achse alle Thermalquellen entspringen. Der weiße Kies symbolisiert das Meer zwischen der östlichen und westlichen Erdhälfte. Vom östlichen Ufer aus führt ein Stein in Form eines Schiffes nach Westen aufs Meer hinaus. In der Mitte des Meeres befindet sich ein kleiner Stein, der ein Gleichnis für Frau Hanah Bälz ist, eine Japanerin, die im letzten Jahrhundert den deutschen Arzt Dr. Erwin Bälz heiratete, nach Europa kam und viel zur Annäherung zwischen japanischer und europäischer Kultur beitrug. Der Stein kann aber auch für das Gute stehen, das Ost und West vereinen will, oder zum Beispiel für die mythische Schildkröte oder den Suchenden, der sich im Meer der labyrinthischen Welt nach dem Paradies sehnt. Dieser Stein der vielen Bedeutungen muss genügend Licht haben. Dafür sorgt die Laterne, die ein Gleichnis für den Buddha ist, denn der Buddha ist Licht. Sie soll den umherwandernden Lebenden und den Toten den richtigen Weg zeigen, den Geschädigten Trost spenden, diejenigen zusammenführen, die sich in der Vergangenheit gegenseitig Unrecht getan haben, Schmerz und Trauer lindern.
Bei ihrer Arbeit liessen sich die Gärtner vom Kredo „Folge dem Stein“ leiten. Diese Grundinstruktion steht im ältesten Buch über den Bau der japanischen Gärtner geschrieben, das aus dem 10. Jahrhundert stammt. Es ist nötig, den Wunsch und Willen jedes Steines zu verstehen, denn ein Stein ist eine lebende Materie. Das Hauptproblem sollte darin bestehen, dass die hiesigen Steine ganz anders als die in Japan sind. Ihre Seele ist unterschiedlich und die japanischen Gärtner mussten sich dieser Seele anpassen.
Text: Dr. Stanislav Burachovic, Zeitschrift Promenade 8/1998.
Eine fast obligatorische Sehenswürdigkeit in Karlovy Vary ist der Besuch des Dianaturms. Es gibt mehrere Möglichkeiten, hierher zu kommen - zu Fuß oder mit der Seilbahn. Es gibt mehrere Wege, die zur Freundschaftshöhe aufsteigen können. Der Aufstieg ist etwas schwieriger. Für diejenigen, die den Anstieg nicht bewältigen wollen, gibt es eine Seilbahn. Doch auch ein Erlebnis! Die Standseilbahn zum Gipfel wurde im Jahre 1909 erbaut. In den Jahren 1912 – 1914 erbaute die Baufirma des Karlsbader Baumeisters František Fousek hier nach den Plänen des Karlsbader Architekten Anton Breinl eine Jagdhütte samt Aussichtsturm.
Im nahe gelegenen Papilonia Schmetterlingshaus können Sie die schönsten Schmetterlinge aus aller Welt bewundern. Außerdem gibt es einen Spielplatz und einen Mini-Zoo für Kinder.
Ein weiteres romantisches Turmbauwerk befindet sich auf der Höhe des Ewigen Lebens. Der Turm wurde nach Prinzessin Stephanie, der Gemahlin von Rudolf von Habsburg, benannt. Das Gebäude wurde von dem Autorenduo H. Helmer und F. Fellner. Die Geschichte bringt auch Namensänderungen mit sich, je nach politischer Situation. So wurde der Turm mehrmals umbenannt, bevor sich der heutige Name durchsetzte. Der Turm kann auf verschiedene Arten erreicht werden, mit dem Bus Nr. 8 oder auf einem etwas schwierigeren Weg zu Fuß. Vom Goetheturm aus kann man über den geologischen Goethepfad zurück ins Stadtzentrum gelangen.
TIPP für Kinder: Rund um den Goethe-Aussichtsturm gibt es einen 2 km langen Weg voller Gespenster. Die Waldtiere wurden nach tschechischen und deutschen Sagen und dem Naturerbe gestaltet.
Vom Diana-Aussichtsturm können Sie auf verschiedenen Wegen zurück ins Stadtzentrum gelangen. Eine der Möglichkeiten ist der Weg über den Aussichtspunkt Hirschsprung und die Petershöhe. Letztere wurde nach Zar Peter dem Großen benannt, der den Kurort 1711 und 1712 besuchte. Der Legende nach ritt er bei seinem zweiten Besuch auf einem Pferd ohne Sattel auf den Gipfel dieses Felsens. Anschließend erklärte er seine Heldentat, indem er seine Initialen in ein altes Holzkreuz ritzte. In den 1870er Jahren wurde hier eine Büste des russischen Monarchen aufgestellt.
Die Mayersche Gloriette, eines der ältesten Aussichtsgebäude der Stadt, bietet einen reizvollen Blick auf das Stadtzentrum rund um das Theater und den Vřídlo. Sie wurde im Jahr 1804 erbaut. Ihren Namen hat sie von ihrem Stifter.
Unterwegs treffen Sie auf eine weitere interessante Sache, die Statue einer Gämse, die sich auf einem Felsen namens „Hirschsprung“ erhebt. Hinter dieser Kuriosität verbirgt sich ein seltsamer Karlsbader Liebhaber, Baron von Lützow, der Mitte des 19. Jahrhunderts die Unentschlossenheit des Stadtrates ausnutzte und hier eine Gämse Statue aufstellen ließ. Er verteidigte sich damit, dass der Legende nach Swar ein Hirsch vom Felsen gesprungen sei, dieser aber physiologisch nicht dafür gebaut sei und es sich um eine Gämse gehandelt haben müsse.
Das Linhart-Wildpark ist in letzter Zeit zu einem sehr beliebten Ausflugsziel geworden. Hier können Besucher Damhirsche, Dybowski-Sikahirsche und Wildschweine aus einer Höhe von bis zu 6 Metern beobachten. Für Beobachtungen in luftiger Höhe werden Holzbrücken über dem Wildpark genutzt, auf denen die Besucher auf Baumhöhe laufen. Geschichtsinteressierte werden von der magischen Atmosphäre rund um die Ruinen der St. Linhart-Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die an die ursprüngliche Besiedlung von Obora erinnert, begeistert sein. Wer es lieber adrenalingeladener mag, kann das Naturseilzentrum St. Linhart nutzen.
Die Hans-Heiling-Felsen sind zu einem traditionellen Ausflugsziel nicht nur für die Karlsbader geworden. Die Hauptattraktion eines angenehmen Spaziergangs entlang des Flusses Ohře ist das Granitmassiv, das Romantiker im 19. Jahrhundert an einen versteinerten Hochzeitszug erinnerte und an das sich auch eine schöne Legende über seine Entstehung knüpft. Wenn Sie zu den Hans-Heiling-Felsen gehen, können Sie sie auf der Informationstafel lesen. Die Stätte ist nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Motorroller, nicht aber mit dem Auto erreichbar.
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